Von schwindelerregenden Brücken, Hundekumpels, wilden Bärinnen, heilenden Wassern, Mundart-Bieren, und anderen Engadiner Spezialitäten.

Samstag, 29. Juli 2023. Allegra, liebe Blogleserinnen und -leser! Ja, wir sind es tatsächlich, die Zwirbellosen Zwirbelpiloten, denn Zwirbel befindet sich seit knapp zwei Monaten auf Hochzeitsreise, mit Tochter Sarah & Schwiegersohn Philemon. Mein Plan, sich zur Überbrückung der leicht schmerzlichen Camper-Abstinenz einen günstigen Ersatz anzuschaffen bzw. aus Alteisen zusammen zu schustern, verlief allerdings mit kopfschüttelndem “Damit kannst du alleine herumtuckern!” meiner lieben Zwirbel-Copilotin Susanne im Sand. Schade eigentlich, aber ihr wollt sicher wissen, was da in meiner blühenden Vorstellungskraft geschlummert hätte. Ja? Dann einfach weiterlesen…

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Frühlingsreise ans Tulpenmeer

1. Schubumkehr am Hochzeitstag

Wir schreiben den 1. Mai 2023. Ich bin ganz schön am kurbeln und versuche, den Turbulenzen auszuweichen. Jetzt nach links, Gas weg, das reicht nicht, Schubumkehr! Das passt ja perfekt, denke ich so vor mich hin, denn heute ist schliesslich der Tag der Arbeit, da darf man schon mal kurbeln. Aber wäre da eigentlich nicht arbeitsfrei? Da, schon wieder! Haben denn die keine Augen im Kopf? Beinahe hätte man mich gerammt, doch dank vollem Körpereinsatz und sofortiger Kursänderung gelingt es mir, eine Kollision zu vermeiden. „Du bist in einer Einbahn, Schatz, du musst umkehren, dort geht es lang!“ ruft Susanne vom Copilotensitz aus. Ein herannahender Profipilot mit seiner Linienmaschine, bis auf den letzten Platz ausgebucht und voll belegt, rauscht an mir vorbei, kopfschüttelnd, meine ich bemerkt zu haben, und deutet mir wild gestikulierend an, ich sei auf dem Holzweg; also, in der falschen Richtung unterwegs. Wer hat denn diesen doofen Flugplan gezeichnet, wo ist denn da Norden und Süden und wie sie alle heissen? Ganz langsam scheint unser Kleingleiter auf meine Steuerbefehle zu gehorchen, wir touchieren leicht den Gegenverkehr, was unser Kleinmaschinchen mit wildem auf und ab quittiert. „Wie lange haben wir noch Zeit?“ frage ich leicht angespannt, „wann ist unsere Arrival Time?“. Ein Rundblick in das blaue Rundherum bespickt mit emsigen Traffic lässt erahnen, dass unsere heutige Ankunft leicht verspätet sein dürfte, heute am Tag der Arbeit, heute am 1. Mai 2023 an unserem 30. Hochzeitstag.

Wir sind längst an der Zieldestination angekommen, haben das Maschinchen am richtigen Terminal geparkt und ausgecheckt. Fünf Minuten verspätet. Das ist akzeptabel und wird von allen Passagieren, Susanne, Arico und ich, gerne geduldet. Auch die Chartergesellschaft, wo wir das Teil gechartert haben, winkt beruhigend ab und meint: “Geen probleem!“.

Ach, ganz vergessen, hier spricht man ja holländisch!

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Die Auszeit hat gutgetan – Pradafenz, wir kommen!

Dienstag, 21. Februar 2023. Hallo? Seid ihr noch da, liebe Leserinnen und Leser? Ja?! Das freut mich aber, danke schön! Oke, ich weiss schon, unsere Zwirbelseite gönnte sich eine Auszeit, unangemeldet, aber notwendig für Mensch, Tier und Maschine. Zwirbel weilte für zwei Monate in seinem Winterlager, während Mensch und Tier im trauten Heim und in aller Ruhe den Jahreswechsel feierten. Und Zwirbel? Aber schaut selber:

Ihr ahnt es sicher schon. Ja, genau, Zwirbel zieht es wieder nach draussen. Unterdessen ist es Mitte Februar geworden. Schnee war gestern, Schneeglöckchen dominieren, zart besaitet von einem Hauch von den in die Gegenwart drängenden Krokussen. Doch, wir wagen es trotzdem, Zwirbel wird für die Skiferien gerüstet und bepackt, unser Ziel kennt ihr ja bereits, den Campingplatz Pradafenz in Churwalden. Ob es darüber einen Reiseblog geben wird? Ja klar, aber nur, wenn ihr mit dabei seid. Versprochen? Versprochen! Morgen geht es los, kommt einfach mit!

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Das Wollparadies und die Erfüllung der Steuerpflicht

Freitag, 18. November 2022. Wir sind da. Ein Paradies müsste dieser Ort sein, ein Wollparadies, so verspricht es sein Internetauftritt. Also, um es vor weg zu nehmen; ja, diesen Ort darf man guten Gewissens als Paradies bezeichnen, und zwar nicht nur wegen der allseits präsenten, sich auf vier Beinen bewegenden Wolle, nein, auch wegen dem Ambiente, denn ein guttuender Spirit mit Herz flutet gerade unsere Seelen, als wir auf unsere beiden Stellplätze eingewiesen werden. Wir freuen uns auf dieses gemeinsame, familiäre Camping Wochenende zusammen mit unserer Tochter Sarah und Ihrem Schatz Philemon. Aber, wohin hat es uns denn genau verschlagen?

Wir befinden uns am Tor zum Emmental, im Spycher-Handwerk in Schwarzenbach bei Huttwil, auch bekannt als Kamelfarm, Schaukarderei, und eben, als Wollparadies. Der Familien geführte Betrieb bietet neben der Wollverarbeitung Übernachtungsmöglichkeiten an, einerseits in mongolischen Jurten, andererseits auf Stellplätzen für Wohnmobile. Während diese ganzjährig nutzenbar sind, stehen die Jurten Behausungen nur im Sommer zur Verfügung. Ja, da lassen wir uns gerne für ein paar Tage nieder.


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Drei Herren im Herbstdampf

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Samstag, 8. Oktober 2022. Wir sind wieder einmal unterwegs. Und, etwas unüblich für die Ferienzeit, männlich unterwegs! Nur Zwirbel, Arico und ich. Ohne Susanne. Keine Angst, es ist weder etwas passiert noch hängt der Haussegen schief, es war vielmehr die Spontanität, gepaart mit gegenseitigen und unterschiedlichen Bedürfnissen, die uns dazu bewogen, die erste Herbstferienwoche mal solo zu verbringen. Susanne war gerade im Nähfieber, hatte in jener Woche einige Pullover-Projekte und mit Freundinnen abgemacht. Ich war eher wieder einmal auf der Suche nach Ruhe, nach Abschalten, nach Sinnieren und nach einer gewissen Altersbedingten Selbstfindung.

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Zwirbels freiheitstreibende Sommerreise

Juli 2022. Seid ihr noch da, liebe Leserinnen und Leser? Also, schliesslich ist unser Vorfreude-Countdown längst abgelaufen, Zwirbels freiheitstreibende Sommerreise bald dem Ferienende nahe, und des Autors Feder ist noch keine einzige Silbe entglitten. Schreibblockade? Nein, die Hitze war’s, diese schier unerträgliche Sommerhitze auf unserer zweiten Reiseetappe. Ein buchstäbliches Wechselbad der Temperaturgefühle, vom 40-grädigen Zwirbel-Kuschel-Schlafzimmer, nachts nackt wälzend auf gekühlten Badetüchern, zum traumhaft schönen Naturschwimmteich tagsüber (nein, natürlich nicht nackt!). An Schreiben war da nicht mehr zu denken.

Aber lasst uns nun in dieses Abenteuer starten, der Bleistift ist gespitzt, und schliesslich haben wir euch dazu eingeladen!

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Das Waldruh-Weekend

Samstag, 25. Juni 2022. Waldruh heisst er. Einfach nur Stellplatz Waldruh. Arico, ich glaube, es wird wieder einmal Zeit für ein Herrchen-Hund Weekend, was meinst du? Ein Waldruh-Herrchen-Hund-Weekend an einem kühlen, Schatten spendenden Wald und in entschleunigender Ruh, denn es soll zünftig warm werden dieses Wochenende und ich hatte eine strube Woche. Ja, auch Rentner können strube Wochen haben, ob ihr’s glaubt oder nicht. Bist du dabei, Arico? Und du, Schatz, was machst du dieses Wochenende, kommst du mit? Nicht? Ach so, du willst ja ein neues Kleid schneidern, und da brauchst du natürlich ebenfalls Ruh… Perfekt!

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Hochzeitstag und Apfelblüten

Samstag, 30. April 2022. Zwirbel und Crew sind reisebereit. Wir freuen uns auf dieses neue Abenteuer, denn es wird ein welcome back beziehungsweise ein Déjà-vu geben! Damals existierte unser Reiseblog noch nicht, daher eine kurze Rückblende. Sitzt ihr bequem? Nicht?! Das macht auch nichts, denn ich habe nicht vor, euch die Weltgeschichte nachzuerzählen, die wurde ja schon geschrieben. Ein paar kurze Sätze nur, die man locker auch im Gehen und Stehen lesen kann.

Es war kurz vor unserem 25. Hochzeitstag, als wir nach langem Hin und Her entschieden, uns ausnahmsweise mal etwas aussergewöhnliches zu leisten. Wie gesagt, nur ausnahmsweise. Es war so…

Also, vielleicht wäre es doch besser, wenn ihr euch hinsetzt, denn es kommt mir gerade sehr Vieles in den Sinn, und es liest sich einfach besser, wenn man bequem sitzt. Ausserdem lebt man länger. Warum das so ist? Ganz einfach, weil man dann nicht auf die Idee kommen kann, mit dem Handy vor der Nase und in Zwirbels Abenteuer versunken auf den nächsten Fussgängerstreifen zu hechten, ohne sich auf den gerade nahenden Lastwagen… Ach, ihr wisst schon, wie ich das meine.

Wo war ich stehengeblieben? Genau, beim “Aussergewöhnlichen” und bei “ausnahmsweise”. Wenn uns damals jemand gesagt hätte, dass unser Vorhaben weder “aussergewöhnlich” noch “ausnahmsweise” ablaufen würde, sondern schlichtweg zu den schönsten Dingen im Leben gehört, dem hätten wir nicht geglaubt. Aber nun zum Thema.

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