Die Sache mit den wilden Bärinnen…

Es passierte am ersten Mittwoch in unseren Scuol-Ferien, kurz vor der Mittagszeit. Vielleicht erinnert ihr euch noch an jenen Tag, und wenn nicht, dann einfach den Blog vom Mittwoch, 2. August 2023 nochmal lesen. Wir waren auf dem Mineralwasserweg unten am Inn entlang zur ehemaligen Trinkhalle unterwegs, als das Unerwartete geschah. Eine riesige Horde von wilden Bären tauchte plötzlich vor uns auf! Da, dort drüben, überall! Arico, Fuss, die kannst du nicht essen!

Wir bleiben abrupt stehen. Interessanterweise bewegen sich die kleinen Kerle kaum, und wenn, dann nur, wenn man ihnen zu nahekommt und am Gebüsch raschelt. Wir tasten uns näher, können sie fast schon berühren, dann sehe ich es ganz deutlich: es sind Bärinnen, Weibchen einer ganz speziellen Rasse! Essbar sollen sie sein, sofern man es schafft, die eine oder andere Bärin zu besiegen, ohne einen Kratzer abzubekommen. Ich riskiere es…

Susanne und Arico ergreifen die Flucht und sind mir ein schönes Stück voraus, als ich mir allen Mut zusammennehme und meine Hand nach so einer Bärin ausstrecke. Ich schrecke zurück, die bewegt sich ja! Ach so, ich bin am Strauch hängengeblieben, komm schon, kleines Bärchen, ich will ja nur das Beste… AUA! Sie hat mich gekratzt, als ich nach ihr greifen wollte! Oh, das blutet ja, wo ist mein Apfeltelefon, damit kann man doch die REGA aufbieten, weiss gerade jemand, wie das geht? Schaaatz!!!

Weiter vorne höre ich Susanne kichern. Sie schafft es tatsächlich, zwei oder drei der kleinen Bärinnen ohne irgendeine Verletzung Handzahm zu bekommen. „Schatz, die sind zuckersüss, und fein obendrein, hast du schon probiert?“ Nein, denn meine Beute ist unterdessen abgehauen. Beziehungsweise heruntergefallen, die kleinen Himbären haben ja weder Hände noch Füsse, und wenn man in ihr stachelbewehrtes Territorium eindringt und hängenbleibt, so wie ich Dösel, dann fallen sie halt herunter. Wilde Bärinnen der Gattung Himbären, oder schreibe ich das etwa falsch? Sollte es nicht heissen, wilde Himbeeren, und nicht Himbären? Keine Ahnung, egal, wir verweilen noch etwas und erlaben uns an diesen feinen Bären, also, Beeren natürlich.

So, das wars, ich bedanke mich für euer Dabeisein auf dieser Zwirbellosen, aber deswegen nicht minder erholsamen Sommerferien im schönen Engadin.

Allegra und bis zum nächsten Mal, eure Zwirbelpiloten