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Mittwoch, 20. Juli 2022. Nach einem gemütlichen Dienstag mit schönen, chilligen Arico-Spaziergängen ist es uns heute zum Wandern zumute. Ja, es wird wärmer und wärmer in der Region, dem muss man beim Wandern schon Rechnung tragen, aber Susanne hat einen idealen, grösstenteils schattigen Wanderweg entlang des Rombachs entdeckt. Der Rombach gilt als einer der schönsten Haupttalflüsse der Schweiz. Seine Quelle entspringt in Tschierv im Val Müstair als sanftes Rinnsal, das auf seinem weiteren Verlauf zu einem temperamentvollen, rauschenden Wildbach heranwächst. Genau da beginnt unsere Wanderung, in Valchava etwas nördlich der Bushaltestelle.




Die Gegend erinnert an unberührte Wildnis. Diese Eindrücke zu beschreiben, die uns gerade überwältigen, überlasse ich gerne den Profis. Ich zittiere aus dem Wanderbeschrieb von wegwandern.ch:
Sein Lauf und seine prächtigen Auen sind unberührt. Kein Kraftwerk hemmt seinen Lauf. Der rauschende Wildfluss fliesst zwischen Kiesbänken und Auenwald mit Erlen, Weiden und uralten Lärchen. Blühende Wiesen mit Orchideen, Heckenrosen, Sanddorn säumen den Wanderweg. Dem zähen Widerstand der Bewohner dieses grossartigen Bergtales und der Arbeit von Landschaft- und Naturschutz ist es zu verdanken, dass der Bergfluss sein Temperament, seinen eigenwilligen Charakter und seine Freiheit bewahren durfte.




Eigentlich wäre nun alles gesagt, aber wo die Zwirbelpiloten unterwegs sind, da gibt es ab und noch ein Zückerchen. Genau wie jetzt. Unser Pfad ist plötzlich gesäumt von wilden Himbeeren, auf hunderten von Metern. Die durchschnittliche Wandergeschwindigkeit nimmt drastisch ab, Susanne und ich können dieser Verlockung nicht widerstehen, wir entschwinden in den Dornengewächsen und lassen uns treiben von den süssen Gelüsten dieser teils schon überreifen, herrlichen Früchte. Arico schaut uns verdutzt zu, ein Überzeugungsversuch meinerseits mit einer saftigen Himbeere lehnt er sich kräftig schüttelnd ab.




Nach fünfeinhalb Kilometern und guten zwei Stunden gemütlicher Wanderzeit erreichen wir den östlichen Ortseingang von Müstair. Hier hat die Cumün da Müstair eine Erholungsoase der besonderen Art geschaffen und für die Öffentlichkeit bereitgestellt, den Spiel- und Grillplatz „Plazzöl“, direkt am Rombach. Wir verweilen eine halbe Stunde da, geniessen die Frische in unmittelbarer Nähe des Rombachs und können der Cumün Müstair einfach nur ein Lob aussprechen. Schön ist es hier, Arico trifft auf seinen grossen Bruder, Susanne und ich üben uns in Kinderspielen und der Tag neigt sich sanft und langsam dem Ende zu. Geniesst mit uns die Eindrücke, wir verabschieden uns und freuen uns auf einen neuen, erlebnisreichen Tag. Tschüss.









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