Zwirbels freiheitstreibende Sommerreise

Juli 2022. Seid ihr noch da, liebe Leserinnen und Leser? Also, schliesslich ist unser Vorfreude-Countdown längst abgelaufen, Zwirbels freiheitstreibende Sommerreise bald dem Ferienende nahe, und des Autors Feder ist noch keine einzige Silbe entglitten. Schreibblockade? Nein, die Hitze war’s, diese schier unerträgliche Sommerhitze auf unserer zweiten Reiseetappe. Ein buchstäbliches Wechselbad der Temperaturgefühle, vom 40-grädigen Zwirbel-Kuschel-Schlafzimmer, nachts nackt wälzend auf gekühlten Badetüchern, zum traumhaft schönen Naturschwimmteich tagsüber (nein, natürlich nicht nackt!). An Schreiben war da nicht mehr zu denken.

Aber lasst uns nun in dieses Abenteuer starten, der Bleistift ist gespitzt, und schliesslich haben wir euch dazu eingeladen!

1. Etappe: Camping Mulin Val Müstair

Sonntagmorgen, 17. Juli 2022. Zwirbel ist vollgepackt. Wiegen müsste man jetzt können. Seine Hinterachse hängt ganz schön tief, und ein prüfender Blick auf die Wasserwaage bestätigt es, das zulässige Gesamtgewicht dürfte vermutlich ziemlich genau erreicht sein. Darüber auf keinen Fall, denn das wäre ja nicht erlaubt… Schatz, nein, eine Büchse Ravioli reicht, nimm die anderen raus und lege mir bitte noch ein, zwei Bierchen in den Kühlschrank, die sind leichter. Passt.

Ich greife in die Trickkiste. Genauer gesagt, in die Druckluft-Kiste. Ein erfahrener Camper sagte mir einmal, dass mobile Gewichtskontrollen bei Wohnmobilen meistens aufgrund der Optik der Gefährte durchgeführt werden. Hängt einer hinten tief, dann wittert die Streife Übergewicht und nehmen den raus. Steht einer mehr oder weniger waagrecht, dann lässt man ihn in Ruhe. Meistens, aber nicht immer. Nun, mit diesem «Meistens» lässt sich arbeiten, schnell Zwirbels Zusatz-Luftfederung an’s Kompressörchen angedockt und beide Seiten auf 2,2 Bar gepumpt, schon steht er da wie eine gerade Eins! Praktisch, diese Einrichtung, gell!

Susanne erteilt Startfreigabe. Die Fahrt verläuft ruhig, trotzdem lässt sich ein zunehmender Ferienverkehr nicht leugnen. So erreichen wir unser erstes Ziel bereits am frühen Nachmittag, der Camping Mulin im Val Müstair. Herrliche Ruhe und ein angenehmes Windchen empfangen uns, und wir geniessen den Rest des Tages mit einer ausgedehnten Arico-Runde sowie einem Bündnerfleichplättchen in Begleitung eines Glas Weines im Hofbeizli.

Uns gefällt es hier und der Platz ist alles andere als ausgebucht. Er wird gerne als Durchgangsplatz von Italien-Reisenden genutzt, und so ist zwar die Fluktuation hoch, aber das Platzangebot grosszügig. Wir entscheiden uns, für ein paar Tage hier zu bleiben, denn diese Gegend kennen wir gar nicht, und wenn, dann nur vom Vorbeifahren.

Gute Nacht und bis morgen, noch ist es kühl nachts. Noch.

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