Ein paar Tage calore ticinese

Samstag, 11. September 2021. Zwirbel ist gepackt, es geht bald los. Und wiederum berichten die Medien über Düsteres, doch diesmal nicht über Unwetter, sondern über nine-eleven, dem 20. Jahrestag des Untergangs der Twin Towers in New York. Die Ereignisse von damals sind omnipräsent und es sei gesagt, dass ich neben der immer noch vorherrschenden Betroffenheit nicht weiter auf die Tragik eingehen will.

Somit packen wir Arico in seine Box, schnallen uns auf unsere Pilotensitze und rollen los.

Wie schon im Vorfreude-Countdown erwähnt liegt unser Ziel dort, wo die Wärme zu Hause ist, nämlich im südlichen Ticino. Und als wir gerade über die dort unten herrschenden, sommerlichen Temperaturen frohlocken wollen, unterbricht uns Zwirbels Radio und meldet eine Staumeldung nach der anderen. Bingo, wir haben das grosse Los gezogen, der grösste Stau gehört nämlich uns und liegt auf unserer Reiseroute direkt vor dem Tor zum Süden! Mann, warum habe ich die betroffenen Strassennummern nicht im Lotto eingesetzt, bei soviel Glück hätte ich sicher einen Sechser gehabt!

Das muss gefeiert werden, und vor lauter Vorfreude entschliessen wir uns für einen Verpflegungshalt an der Axenstrasse. Das Restaurant Tellsplatte in Sisikon kann ich nur empfehlen, und die Hausgemachte Kürbis-Creme Suppe mit Croutons und Kernöl garniert, serviert auf der Sonnenterasse mit herrlichem Blick auf den Vierwaldstättersee, lässt erste, sonnige Feriengefühle aufkommen.

Acht Kilometer vor dem Gotthard Tunnel dürfen wir unseren Gewinn einlösen, satte zwei-Millionen-siebenhundert-Tausend Millisekunden Zeitverzögerung! Das sind immerhin fünfundvierzig Minuten Bonus, um Zwirbels Klo zu beehren und Arico aus seiner Box zu befreien, er will schliesslich wissen, warum es nicht weitergeht. Auf Frauchens Schoss, gut gesichert, geniesst er es, die schleichende Blechschlange neben uns aus dem offenen Seitenfenster anzubellen.

Zwei Stunden später haben wir unser Ziel erreicht, ein kleiner Campingplatz direkt am Fluss Tresa gelegen, fünf Kilometer nordwestlich von Ponte Tresa. Definitiv ist hier die Sonne zuhause, und noch vor dem Einrichten unseres riesigen dreieckigen Stellplatzes ist es an der Zeit, den Sommermodus einzuläuten und sich in die Badeschale zu werfen, ohne Krawatte und Kittel notta bene. Müde und zufrieden geniessen wir den späten Nachmittag, flanieren mit Hund über den bereits vom Herbstlaub garnierten Platz, inmitten von Schatten spendenden Eichen und Palmen. Mit diesen schönen Eindrücken verabschieden wir uns für heute und laden euch ein, morgen wieder mit dabei zu sein. Buona notte, gli amici!

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