Sommerferien im Bündnerland, Teil 2

Teil 2, Seite 9

Dienstag, 3. August 2021. Eigentlich wäre heute unser Heimreisetag, aber wir können unseren Aufenthalt um drei Tage verlängern, was wegen vorzeitigen Abreisen rings um uns herum problemlos machbar ist. Ach, Leute, warum denn gleich Abreisen? Wegen dem bisschen Sommerregen? Zuhause regnet es ja auch, und wenn ich ehrlich bin, ziehe ich den hiesigen, würzig frisch moussierenden Bündnerregen unserem einheimischen, sauren und mit Schadstoffen gesättigten Zürcher Geriesel vor. Ja, ich weiss, das war jetzt nicht nett…

Jedenfalls kommt uns die Verlängerung gelegen, denn heute reisen Freunde von uns an und treten ihren dreiwöchigen Campingurlaub  hier im Pradafenz an, und wir freuen uns natürlich auf ein gemeinsames Zusammensitzen am Abend. Aber eben, manchmal kommt es anders als man denkt…

Abends wird es kühl und es regnet wieder. Würzig frisch moussierend zwar, aber nass wird man trotzdem. An ein Zusammensitzen ist nicht zu denken, draussen ist es zu grausig und drinnen herrscht zu wenig Platz. Dann halt morgen! Dachten wir…

Susanne zaubert eine Restenpizza, natürlich im Omnia. Form mit dem Teig auslegen, mit Pizza-Utensilien füllen, was der Kühlschrank halt gerade so hergibt, Deckel drauf und backen. Aber das kennt ihr ja bereits.

Arico indessen frisst kaum, wirkt teilnahmslos, spielt nicht mehr. Wir denken, es sind Schmerzen, die ihn plagen, denn er klemmte sich gestern ganz unglücklich eine Hinterpfote ein. Wir sind uns einig, wenn die Hausmittelchen nicht helfen, geht’s zum Tierarzt auf die Lenzerheide. Arico will nicht in seiner Box schlafen, er will bei uns sein, denn offenbar braucht er unsere Nähe. Gerade kommen mir unsere Kinder in den Sinn, das beste Medikament war immer Nähe und Geborgenheit. Und ein Stofftierchen.


Mittwoch, 4. August 2021. Es regnet. Arico scheint es besser zu gehen, aber nach dem Morgenspaziergang lahmt seine Pfote wieder. Wir schonen ihn heute, denn der Regen, herrlich rein und spritzig moussierend, gibt den ganzen Tag volle Kanne. Wir können einen Termin beim Tierarzt vereinbaren, allerdings erst für morgen, da die telefonische Triage einen Notfall ausschliesst. Susanne liest, ich schreibe, der Hund schläft, also dann, bis morgen!


Donnerstag, 5. August 2021. Es reg… nein, man glaubt es kaum, es regnet tatsächlich nicht! Welch Sommerwunder! Nach einem kurzen Kaffee verfrachten wir Arico in seine Tragetasche und nehmen den Bus nach Lenzerheide. Die Arztpraxis ist schnell gefunden und Arico wird bereits erwartet.

Unsere Vermutung bestätigt sich, seine Pfote bereitet ihm Schmerzen. Der Grund ist schnell gefunden, Arico wird verarztet und kriegt ein Schmerzmittel gespritzt, so dass er eine halbe Stunde später auf seinen eigenen vier Pfoten die Praxis wieder verlassen kann. Er wird die nächsten Tage etwas Schonung und Medikamente brauchen.

Für mich ist der heutige Tag gelaufen. Ich hänge mich in Zwirbels Lümmel-Launch (Fiatsitze, entsprechend eingestellt und mit Kissen modifiziert nicht mal so unbequem, wie oft geschrieben wird) und versuche, Aricos traurigem Blick mit Streicheleinheiten entgegenzuwirken, was er mit emsigem Schlabbern an meinem Arm dankbar annimmt. Susanne bestückt ein letztes Mal in diesen Ferien ihren geliebten Omnia mit süsser Füllung, und ich frage mich schon, wer denn das alles noch essen soll.

Am Abend gebe auch ich noch einmal Gas und heize den Skotti ein, während Susanne die letzte Gelegenheit für einen Besuch bei Freunden in Valbella nutzt. Nun denn, die Wurst ist fertig, die geniesse ich jetzt, en Guete!

Übrigens, ihr dürft dann ruhig helfen morgen beim zusammenräumen! Acht Uhr Tagwache, ist das okay für euch? Gut, dann sehen wir uns auf Seite 10!

Seite 10, seid ihr schon da?

2 Gedanken zu “Sommerferien im Bündnerland, Teil 2

  1. Marianne Zehnder 3. August 2021 / 18:51

    👍🤗🍀❤️

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